Einer der heißesten Themen rundum die Elektromobilität ist das Thema Ladezeit. Wie lange brauch ein Elektroauto wirklich zum Laden? Diese Frage ist nicht mit einer Zahl zu beantworten, deswegen schauen wir uns in diesem Beitrag verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Ladezeit nehmen.
1. Es kommt auf die Batterie an
Die Batteriegröße und die maximale Ladeleistung eines Elektroautos sind entscheidend:
- Batteriekapazität: Autos mit größeren Batterien benötigen länger zum Laden, da mehr Energie gespeichert werden muss.
- Ladeleistung: Modelle mit höherer DC-Ladeleistung (z. B. 150 kW oder mehr) können in kürzerer Zeit mehr Energie aufnehmen.
2. Es kommt auf den Reststand der Batterie an
- Ladegeschwindigkeit bei niedrigem Ladestand: Die Ladegeschwindigkeit ist bei niedrigem Batteriestand am höchsten. Ab einem Ladezustand von 80 % verlangsamt sich der Ladevorgang, um die Batterie zu schützen.
- Tiefentladung: Bei einem sehr niedrigen Ladezustand kann die Ladeleistung anfangs leicht verzögert sein.
3. Es kommt auf die Außentemperaturen an
- Wirkung der Temperatur: Kalte oder extrem heiße Temperaturen können die Ladeleistung beeinträchtigen. Kalte Batterien benötigen länger zum Laden, da die chemischen Prozesse im Akku verlangsamt werden.
- Optimale Temperatur: Idealerweise sollte die Batterie zwischen 20–30 °C liegen, um die beste Ladeleistung zu erreichen.
4. Existiert Vorkonditionierung?
- Vorkonditionierung: Elektroautos mit einer Batterie Vorkonditionierung können die Batterie vor dem Ladevorgang auf die optimale Temperatur bringen. Dies verbessert die Ladeleistung, insbesondere bei kalten Temperaturen.
- Automatische Aktivierung: Einige Modelle aktivieren die Vorkonditionierung automatisch, wenn eine Schnellladestation als Ziel im Navigationssystem eingegeben wird.
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Elektroautos mit den schnellsten Ladezeiten
Modell | Batteriekapazität | Max. DC-Ladeleistung | Ladezeit (10–80 %) | Empfohlene Ladestation |
---|---|---|---|---|
Hyundai Ioniq 6 | 77,4 kWh | 233 kW | ~18 Minuten | HPC (High-Power-Charger) |
Tesla Model 3 (2024) | 75 kWh | 250 kW | ~20 Minuten | Tesla Supercharger V3 |
Kia EV6 | 77,4 kWh | 233 kW | ~18 Minuten | HPC (High-Power-Charger) |
Porsche Taycan Turbo S | 93,4 kWh | 270 kW | ~22 Minuten | Ionity |
Lucid Air Dream Edition | 118 kWh | 300 kW | ~20 Minuten | Electrify America (USA) |
Volkswagen ID.7 Pro S | 86 kWh | 200 kW | ~25 Minuten | Ionity |
5. Ladeanbieter
- Je nach Ladeanbieter und auch Alter kann die Ladezeit sich unterscheiden, so hat z.B Tesla seine neuen Supercharger seit 2024 langsam ausgerollt, diese sind effizienter als noch die ältere Generation, was wiederum die Ladezeit beeinflusst.
- Der Aufbau der Ladestationen ist auch entscheidend, so gibt es ältere Modelle, bei denen Zwei Autos an einer Säule Laden, in diesem Falle halbiert sich die Ladegeschwindigkeit bei hohen Betrieb, wenn an beiden Seiten der Ladestation ein Fahrzeug lädt. Hier ist es unabhängig davon, was das Auto eigentlich schaffen kann.
6. Laden zu Hause oder öffentlich?
- Das Laden zu Hause und die damit verbundene Geschwindigkeit kommt sehr stark auf die gelegte Leitung und auch die Wallbox an. Das Laden ohne Wallbox ist natürlich auch möglich, wir empfehlen dieses je nach Bedarf zu machen. Wenn das Auto nicht oft gefahren wird, reicht es auch schon an der Steckdose (Bitte beachte hier einen Elektriker zu holen und die Leitung zu prüfen)
- Wenn das Laden zu Hause nicht möglich ist, gibt es Schnellader, diese sind aber zumeist nicht direkt in der Region. Hier empfehlen wir die lokalen Ladeanbieter zu prüfen. Die Schnelligkeit variiert von Anbieter zu Anbieter. Üblicherweise kann man aber nach 2-3 Stunden sein Auto bereits wieder abholen, je nachdem was für einen Akkustand man hatte.
Fazit
Das Thema ist ein sehr vielschichtiges und wie man sehen kann, kommt es auf sehr viele Faktoren an, wir haben hier nur eine begrenzte Anzahl genannt und versucht die wichtigsten Aspekte abzudecken. Für Käufer eines Elektroautos kann es je nach Standort noch weitere wichtige Faktoren geben, die wir hier ggf. nicht abgedeckt haben.