Das Leasing eines Elektroautos ist eine attraktive Alternative zum Kauf, da es finanzielle Planbarkeit und Flexibilität bietet. Allerdings gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um unerwartete Kosten und Fallstricke zu vermeiden.
In diesem Artikel gehen wir auf die entscheidenden Faktoren ein, die beim Abschluss eines Leasingvertrags berücksichtigt werden sollten: Vertragslaufzeit, Anzahlung, Kilometerbegrenzung, Kostenfallen bei Rückgabe und Schäden sowie Sonderkündigungsrechte.
1. Vertragslaufzeit: Welche Dauer ist sinnvoll?
Die Vertragslaufzeit ist einer der wichtigsten Faktoren beim Leasing. In der Regel liegen die Laufzeiten zwischen 24 und 60 Monaten, wobei 36 bis 48 Monate am häufigsten gewählt werden.
Kurze Vertragslaufzeit (24-36 Monate)
✅ Vorteil: Mehr Flexibilität, schnellere Möglichkeit zum Umstieg auf neue Modelle
❌ Nachteil: Höhere monatliche Leasingraten
Lange Vertragslaufzeit (48-60 Monate)
✅ Vorteil: Günstigere monatliche Raten
❌ Nachteil: Langfristige Bindung, wenig Flexibilität bei neuen Technologien
Empfehlung:
Gerade bei Elektroautos ist eine Laufzeit von 36 Monaten eine gute Wahl. Die Technologie entwickelt sich rasant, und kürzere Laufzeiten bieten mehr Flexibilität für den Umstieg auf modernere Fahrzeuge mit besseren Batterien und höherer Reichweite.
2. Anzahlung: Ist sie notwendig?
Viele Leasingangebote beinhalten eine Anzahlung, die die monatlichen Raten reduziert. Allerdings gibt es auch Leasing ohne Anzahlung, was den Einstieg erleichtert.
Vorteile einer Anzahlung:
- Niedrigere monatliche Leasingraten
- Bessere Chancen auf günstigere Konditionen
Nachteile einer Anzahlung:
- Kapital wird gebunden
- Bei Fahrzeugverlust durch Diebstahl oder Totalschaden kann die Anzahlung verloren gehen
Empfehlung:
Leasing ohne Anzahlung kann vorteilhaft sein, um flexibel zu bleiben und Kapital für andere Investitionen verfügbar zu halten. Allerdings kann eine moderate Anzahlung helfen, die monatlichen Kosten zu senken.
3. Kilometerbegrenzung: Wie viele Kilometer sind sinnvoll?
Beim Leasingvertrag wird eine jährliche Kilometerbegrenzung festgelegt. Üblich sind Werte zwischen 10.000 und 30.000 km pro Jahr.
Mehrkilometer und Minderkilometer:
- Mehrkilometer: Überschreitest du die vereinbarte Kilometerzahl, fallen Mehrkilometer-Kosten an (ca. 0,10 – 0,30 € pro km).
- Minderkilometer: Wird weniger gefahren als vereinbart, erhält man oft eine Erstattung für Minderkilometer, aber meist mit Begrenzung (z. B. nur für 10.000 km).
Wie viele Kilometer sollte man wählen?
- Stadt- und Pendlerfahrer: 10.000 – 15.000 km/Jahr
- Vielfahrer mit Langstrecken: 20.000 – 30.000 km/Jahr
Empfehlung:
Falls du unsicher bist, ob du mehr oder weniger fährst, solltest du eher eine realistische Schätzung treffen. Eine zu niedrige Kilometerbegrenzung kann durch hohe Nachzahlungen teuer werden. Manche Anbieter ermöglichen auch eine Anpassung während der Laufzeit.
4. Kostenfallen bei Rückgabe und Schäden
Die größte Kostenfalle beim Leasing lauert oft bei der Rückgabe des Fahrzeugs. Das Fahrzeug wird auf Schäden überprüft, und es können unerwartete Kosten entstehen.
Welche Schäden werden berechnet?
✔ Normale Gebrauchsspuren: Kleine Kratzer oder Abnutzung (meist akzeptiert)
❌ Größere Schäden: Dellen, Kratzer, abgenutzte Reifen – diese können teuer werden
Wie vermeidet man hohe Nachzahlungen?
- Vereinbare eine faire Fahrzeugbewertung: Prüfe, ob der Leasinggeber mit einem unabhängigen Gutachter arbeitet.
- Kleine Schäden vor der Rückgabe reparieren lassen: Eine eigene Reparatur kann günstiger sein als die teuren Abrechnungen des Leasinganbieters.
- Verschleißteile beachten: Reifen, Bremsen und Innenraum sollten in ordentlichem Zustand sein.
Empfehlung:
Ein Rückgabeprotokoll vorab mit einer Werkstatt oder einem Sachverständigen anfertigen lassen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
5. Sonderkündigungsrechte: Wie flexibel ist der Vertrag?
Ein Leasingvertrag ist grundsätzlich eine feste Verpflichtung, aber in bestimmten Fällen kann eine vorzeitige Kündigung oder eine Vertragsübernahme möglich sein.
Wann kann man einen Leasingvertrag vorzeitig beenden?
- Totalschaden oder Diebstahl: In der Regel ist der Vertrag dann beendet, aber eine Restzahlung kann anfallen.
- Berufliche Veränderungen oder private Umstände: Sonderregelungen sind selten, aber manche Anbieter erlauben Vertragsübernahmen durch Dritte.
Alternative: Leasing-Übernahme
Falls du aus dem Leasingvertrag aussteigen möchtest, kannst du versuchen, einen Nachfolger für das Leasing zu finden. Es gibt Plattformen, auf denen du deinen Vertrag zum Weiterführen anbieten kannst.
Empfehlung:
Vor Vertragsabschluss prüfen, ob es eine Option für eine Vertragsübernahme gibt, falls sich die persönliche Situation ändert.
Fazit: Worauf muss man beim Elektroauto-Leasing achten?
Ein gut durchdachter Leasingvertrag kann eine hervorragende Möglichkeit sein, ein Elektroauto zu fahren, ohne sich langfristig zu binden. Doch einige Punkte müssen beachtet werden, um unerwartete Kosten zu vermeiden:
✅ Vertragslaufzeit: 36 Monate bieten eine gute Balance zwischen Preis und Flexibilität.
✅ Anzahlung: Vermeiden, wenn man flexibel bleiben will – kann aber die Monatsrate senken.
✅ Kilometerbegrenzung: Realistisch kalkulieren, um teure Mehrkilometer zu vermeiden.
✅ Rückgabe: Fahrzeug vorab checken lassen, um hohe Nachzahlungen für Schäden zu verhindern.
✅ Sonderkündigungsrechte: Falls sich die Lebenssituation ändert, sind flexible Optionen von Vorteil.
Mit diesen Tipps kann das Elektroauto-Leasing zu einer kostenbewussten und sorgenfreien Entscheidung werden. 🚗⚡