Bidirektionales Laden AC-vs. DC Laden erklärt

Bidirektionales Laden AC-vs. DC Laden erklärt

Beim bidirektionalen Laden kann Strom nicht nur vom Netz ins Auto, sondern auch vom Auto zurück ins Netz oder Haus fließen.
Dabei gibt es zwei technische Varianten: AC-bidirektional und DC-bidirektional.
Der Unterschied liegt darin, wo der Strom umgewandelt wird – also ob im Auto oder in der Wallbox.

Beim bidirektionalen Laden kann Strom nicht nur vom Netz ins Auto, sondern auch vom Auto zurück ins Netz oder Haus fließen.
Dabei gibt es zwei technische Varianten: AC-bidirektional und DC-bidirektional.
Der Unterschied liegt darin, wo der Strom umgewandelt wird – also ob im Auto oder in der Wallbox.

Grundprinzip: AC und DC beim Laden

  • AC (Wechselstrom) ist der Strom, der aus der Steckdose oder dem Stromnetz kommt.

  • DC (Gleichstrom) ist der Strom, den die Batterie im Elektroauto benötigt.

Damit die Batterie geladen oder entladen werden kann, muss der Strom also umgewandelt werden – und genau hier unterscheiden sich AC- und DC-Systeme.

AC-bidirektionales Laden (Wechselstrom)

Beim AC-bidirektionalen Laden übernimmt das Fahrzeug selbst die Umwandlung zwischen AC und DC.
Dafür braucht es einen bidirektionalen Onboard-Lader, der Strom in beide Richtungen fließen lassen kann.

So funktioniert es:

  1. Beim Laden wandelt der Onboard-Lader AC → DC und speichert Strom in der Batterie.

  2. Beim Entladen wandelt er DC → AC und gibt Strom ans Haus oder Netz zurück.

Vorteile:

  • Günstigere und einfachere Wallbox (da die Elektronik im Auto sitzt)

  • Geringere Installationskosten

  • Ideal für Vehicle-to-Home (V2H)-Anwendungen

Nachteile:

  • Kaum verfügbare Fahrzeuge mit AC-bidirektionaler Technik (ISO 15118-20 erst im Kommen)

  • Leistungsgrenzen durch Onboard-Lader (meist max. 11 kW)

Beispiel:
Künftige Fahrzeuge mit AC-bidirektionalem Laden nach ISO 15118-20, z. B. neuere Modelle von Volkswagen, BMW oder Mercedes, werden diese Funktion voraussichtlich unterstützen.

DC-bidirektionales Laden (Gleichstrom)

Beim DC-bidirektionalen Laden erfolgt die Umwandlung außerhalb des Fahrzeugs, also in der Wallbox oder Ladesäule.
Das Fahrzeug gibt bzw. empfängt Gleichstrom (DC) direkt über den Ladeanschluss.

So funktioniert es:

  1. Beim Laden wandelt die Wallbox AC → DC und leitet den Gleichstrom in die Batterie.

  2. Beim Entladen fließt der Strom DC → AC wieder zurück – über den Wechselrichter in der Wallbox.

Vorteile:

  • Höhere Lade- und Entladeleistung (bis 20 – 50 kW)

  • Bereits heute technisch erprobt (CHAdeMO, CCS mit ISO 15118-20)

  • Geeignet für Vehicle-to-Grid (V2G)- und Vehicle-to-Home (V2H)-Systeme

Nachteile:

  • Teurere und komplexere Wallbox

  • Aufwendigere Installation (Netzanschluss erforderlich)

  • Bisher wenige zugelassene Systeme in Europa

Beispiele:

  • Nissan Leaf (CHAdeMO) – eines der ersten DC-bidirektionalen Fahrzeuge

  • Hyundai Ioniq 5 / Kia EV6 – V2L über DC → AC-Inverter im Auto

Vergleichstabelle: AC vs. DC bidirektional

Merkmal AC-bidirektional DC-bidirektional
Umwandlung erfolgt in Fahrzeug (Onboard-Lader) Wallbox (externer Wechselrichter)
Kommunikation ISO 15118-20 CHAdeMO, ISO 15118-20 (CCS)
Leistung Bis ca. 11 kW Bis 50 kW (oder mehr)
Kosten Günstigere Wallbox Höhere Installationskosten
Komplexität Einfacher Technisch aufwendiger
Typische Anwendung V2H, V2L V2G, V2H
Beispiele Kommende VW-, BMW-, Mercedes-Modelle Nissan Leaf, Hyundai Ioniq 5, Kia EV6

Fazit

  • AC-bidirektionales Laden ist einfacher und günstiger, aber derzeit noch kaum verfügbar.

  • DC-bidirektionales Laden ist leistungsstärker und heute schon Realität – vor allem bei V2G-Projekten.

  • In Zukunft werden beide Systeme parallel existieren: AC für den Heimgebrauch, DC für Netzintegration und Schnellladen.

Damit ist das Elektroauto nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern ein intelligenter Energiespeicher, der aktiv am Stromsystem teilnimmt.

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