Mit Vehicle-to-Grid (V2G) kann ein Elektroauto nicht nur geladen, sondern auch Strom zurück ins öffentliche Netz einspeisen.
Dafür erhält der Fahrzeughalter eine Vergütung vom Energieversorger oder Netzbetreiber – ähnlich wie bei einer Photovoltaikanlage.
Doch wie viel lässt sich damit tatsächlich verdienen?
Grundprinzip: So entsteht die Vergütung
Beim Vehicle-to-Grid-System nutzt der Netzbetreiber die Batteriekapazität des Elektroautos, um das Stromnetz zu stabilisieren.
Das Auto gibt Energie zurück, wenn das Netz sie benötigt – und lädt wieder, wenn Stromüberschuss herrscht.
Für diese Netzunterstützung erhält der Fahrzeughalter eine finanzielle Vergütung, die sich nach der eingespeisten Energiemenge und den Strompreisen richtet.
Einnahmepotenzial: Was derzeit realistisch ist
In der Praxis hängen die Einnahmen von mehreren Faktoren ab:
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Wie oft das Fahrzeug einspeist 
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Wie hoch die Vergütung pro Kilowattstunde ist 
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Wie groß die Batterie ist 
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Wie stark das Fahrzeug am Strommarkt teilnimmt 
Typische Erfahrungswerte zeigen:
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Bei regelmäßiger Teilnahme am Netzmanagement sind 200 – 500 Euro pro Jahr realistisch. 
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Unter optimalen Bedingungen (große Batterie, häufige Nutzung, hohe Strompreise) können sogar bis zu 700 Euro jährlich erzielt werden. 
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Bei geringer Nutzung oder niedriger Einspeisevergütung liegen die Einnahmen oft nur bei 100 – 200 Euro pro Jahr. 
Beispielrechnung
Ein Elektroauto mit einer nutzbaren Batteriekapazität von 60 kWh könnte:
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im Jahr etwa 1.500 kWh ins Netz einspeisen, 
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bei einer durchschnittlichen Vergütung von 0,25 €/kWh 
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rund 375 Euro jährlich einbringen. 
Natürlich hängt das Ergebnis davon ab, wie oft und wie lange das Auto angeschlossen ist und wie der Energieversorger die Rückspeisung vergütet.
Zusätzliche Vorteile
Neben der direkten Vergütung bietet Vehicle-to-Grid weitere Vorteile:
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Netzstabilisierung: Das Stromnetz wird durch flexible Energiespeicher stabiler. 
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Integration erneuerbarer Energien: Überschüssiger Wind- oder Solarstrom kann effizient zwischengespeichert werden. 
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Kostenvorteile: Manche Energieanbieter bieten günstigere Stromtarife für Fahrzeuge, die V2G unterstützen. 
Wichtige Einschränkungen
Trotz der attraktiven Idee gibt es aktuell noch Grenzen:
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Begrenzte Fahrzeugauswahl: Nur wenige Modelle unterstützen V2G technisch. 
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Hohe Anschaffungskosten: Bidirektionale Wallboxen und Steuerungssysteme sind noch teuer. 
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Regulatorische Hürden: Einspeisung ins öffentliche Netz muss oft genehmigt werden. 
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Batterieverschleiß: Häufiges Entladen kann die Lebensdauer leicht beeinflussen – wird aber durch intelligente Systeme minimiert. 
Fazit
Mit Vehicle-to-Grid lässt sich tatsächlich Geld verdienen, wenn das Elektroauto aktiv am Energiemarkt teilnimmt.
Je nach Nutzung und Technik sind 200 bis 700 Euro pro Jahr realistisch.
Langfristig wird dieses Konzept – kombiniert mit Solarstrom und intelligenter Steuerung – zu einem wichtigen Baustein der Energiezukunft.
Das Elektroauto wird damit nicht nur zum Fortbewegungsmittel, sondern zu einem aktiven Teilnehmer am Stromnetz – und zu einer zusätzlichen Einnahmequelle.

 
    
