Wie viel Strom kann ein Elektroauto zurückspeisen?

Wie viel Strom kann ein Elektroauto zurückspeisen?

Wie viel Strom ein Elektroauto zurückspeisen kann – also ins Haus (V2H), ins öffentliche Netz (V2G) oder an Geräte (V2L) – hängt von mehreren Faktoren ab:
vom Fahrzeug selbst, der Wallbox, der Ladeart (AC oder DC) und der zugelassenen Einspeiseleistung.

Wie viel Strom ein Elektroauto zurückspeisen kann – also ins Haus (V2H), ins öffentliche Netz (V2G) oder an Geräte (V2L) – hängt von mehreren Faktoren ab:
vom Fahrzeug selbst, der Wallbox, der Ladeart (AC oder DC) und der zugelassenen Einspeiseleistung.
Aktuell liegt die Rückspeiseleistung bei den meisten Systemen zwischen 3 und 10 Kilowatt, technisch sind aber deutlich höhere Werte möglich.

Grundlagen: Wovon hängt die Rückspeiseleistung ab?

Die Rückspeiseleistung – also wie viel Strom das Auto abgeben kann – wird durch folgende Komponenten bestimmt:

Faktor Bedeutung
Fahrzeugtechnik Das Auto muss bidirektionales Laden unterstützen (Wechselrichterleistung, Batteriemanagement).
Ladeart AC- oder DC-basiertes System bestimmt, wo die Umwandlung erfolgt.
Wallbox / Ladesäule Regelt Stromfluss und begrenzt Leistung je nach Sicherheitsstandard.
Hausinstallation / Netzanschluss Legt fest, wie viel Strom überhaupt aufgenommen oder eingespeist werden darf.

Typische Rückspeiseleistungen nach System

System Typische Leistung Beschreibung Anwendung
Vehicle-to-Load (V2L) 1,5 – 3,6 kW Strom direkt aus dem Fahrzeug an Geräte (z. B. Steckdose, Adapter). Camping, Werkzeuge, Notstrom
Vehicle-to-Home (V2H) 3,7 – 11 kW Rückspeisung ins Hausnetz über bidirektionale Wallbox. Eigenverbrauch, Notstromversorgung
Vehicle-to-Grid (V2G) 10 – 20 kW (teils bis 50 kW) Rückspeisung ins öffentliche Netz, geregelt durch Energieversorger. Netzstabilisierung, Stromhandel

Beispielhafte Energiemengen

Ein typisches Elektroauto mit einer Batteriekapazität von 60 kWh kann – je nach Einstellung – einen großen Teil davon für das Haus nutzbar machen:

Nutzung Energie nutzbar Rechenbeispiel
V2H (Hausstrom) 30–40 kWh (bei 60–70 % nutzbarem Anteil) Reicht für ein Einfamilienhaus etwa 1–2 Tage autarken Betrieb.
V2L (Geräte) Bis zu 3,6 kW Dauerleistung Versorgt z. B. Kühlschrank, Licht, Router und Laptop mehrere Tage lang.
V2G (Netz) 10–20 kW Einspeiseleistung Kann kurzfristig zur Netzstabilisierung beitragen.

Technische Grenzen

Auch wenn theoretisch hohe Leistungen möglich sind, wird die Rückspeisung meist bewusst begrenzt, um:

  • die Batterie zu schonen,

  • das Hausnetz nicht zu überlasten,

  • und die Netzstabilität zu sichern.

Bei V2H-Systemen liegt die Dauerleistung typischerweise zwischen 3,7 kW (einphasig) und 11 kW (dreiphasig).
Bei V2G kann die Leistung – je nach Hardware – bis 20 oder sogar 50 kW betragen, ist aber in Privathaushalten derzeit selten.

Einfluss der Ladeart (AC vs. DC)

Ladeart Rückspeiseleistung Besonderheit
AC-bidirektional 3,7 – 11 kW Umwandlung im Fahrzeug, einfachere Installation, noch selten.
DC-bidirektional 10 – 50 kW Umwandlung in der Wallbox, höhere Leistung, für Netzrückspeisung geeignet.

Rechtliche und praktische Einschränkungen

In vielen Ländern – auch in Deutschland – ist die Rückspeisung ins öffentliche Netz (V2G) aktuell nur mit speziellen Genehmigungen und zertifizierten Geräten erlaubt.
Für den Eigenverbrauch (V2H) ist die Einspeisung ins Hausnetz dagegen rechtlich einfacher, sofern das System:

  • Netzkonform (VDE-AR-N 4105) arbeitet,

  • eine Trennung bei Stromausfall sicherstellt,

  • und von Fachpersonal installiert wurde.

Fazit

Ein Elektroauto kann heute zwischen 1,5 und 20 Kilowatt Strom zurückspeisen – je nach System und Hardware.

  • Für Haushaltsgeräte reicht bereits die V2L-Funktion (1,5–3,6 kW).

  • Für Hausstromversorgung (V2H) sind 3,7–11 kW üblich.

  • Für Netzeinspeisung (V2G) sind bis zu 20 kW und mehr möglich.

Damit kann ein Elektroauto nicht nur fahren, sondern auch Strom liefern, speichern und das Energienetz entlasten – ein entscheidender Schritt zur intelligenten Energiezukunft.

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